Gründungsfest 2010

„Feuerwehr ein echter Dienst der Nächstenliebe“

Als herrliches Fest wird das 140 jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Obersunzing-Niedersunzing in die Vereinschronik eingehen. Vier Tage wurde unter der Schirmherrschaft von Kreisrat und Bürgermeister Wolfgang Frank bei herrlichstem Kaiserwetter gefeiert. Höhepunkt war der Festgottesdienst mit Segnung der renovierten Fahne von 1910 und der neuen Fahnenbänder. Als Festmutter stand Martina Buchschmid mit Festbraut Claudia Knauer, den Festdamen und ihren herzigen Begleiterinnen im Blickpunkt unzähliger Zuschauer beim großen Festzug der 85 Gastvereine. Beide Ortschaften waren „auf Hochglanz poliert“ und alle Bewohner waren auf den Beinen. Der Festausschuss um Festleiter Georg Emer und Kommandant Wolfgang Sers bewies die vier Tage, dass sie hervorragende Arbeit geleistet hatten und die FF Leiblfing mit Vorstand Hans Entner und Kommandant KBM Moritz Mannes zeigte sich als prädestinierter Patenverein.

„O`zapft ist“ konnte Schirmherr Wolfgang Frank kurze Zeit nach dem Einzug ins Festzelt der Erl-Brauerei mit Festwirt Fritz Englberger verkünden und die Honoratoren stießen mit einer frischen Maß an. Festleiter, Schirmherr und MdB ErnstHinsken würdigten den Festverein für ihr Engagement und die 140 jährige Tradition im Dienst am Nächsten. Der Samstag stand ganz im Zeichen des Einholens der Festdamen und Festmädchen, des Schirmherrn und des Patenvereins. Bei Festbraut Claudia Knauer ließ sich die ganze Gesellschaft an bayrisch-weiß-blaugedeckten Tischen zu gemütlicher Kaffee und Kuchenrunde nieder. Mit dem Bus ginges dann zur Festmutter Martina Buchschmid in Hardt. Sie hatte weder Kosten noch Mühen gescheut, um an festlichen feuerwehr-rot-dekorierten Tischen mit einem leckeren Dreigang-Menü aufzuwarten. Martina Buchschmid überraschte die Feuerwehr mit einer großen Gedächtniskerze für den Verein, die nun bei freudigen und traurigen Anlässen die Wehr im Gotteshaus begleiten soll.

Beim Totengedenken an der Kirche Niedersunzing mit Pfarrer Stefan Wissel stand die Erinnerung und der Dank an die Gründerväter und verstorbenen Vereinskameraden im Mittelpunkt. Die 59 Verstorbenen der letzten 30 Jahre wurden namentlich verlesen und für sie Kerzen beim eigens von Ehrenvorstand Ludwig Sers sen. gefertigten Kreuz entzündet. Den Abend genoss man im Festzelt bei ausgelassener Stimmung. Am Sonntagmorgen wurden 85 Vereine durch die Musikkapellen ins Festzelt geleitet während der Festverein bei Festfrau Martina Buchschmid ein orignal-bayrisches Weißwurstfrühstück genoss. Einfarbenprächtiges Bild war später der Kirchenzug zum Wolf-Hof. „140 Jahre sind sieben kurze Generationen Hilfsbereitschaft und selbstloser Dienst an der Gemeinschaft besonders in der Not“ betonte Pfarrer Stefan Wissel beim Gottesdienst. Er lobte das kernige Arbeiten des Festvereines auf das Fest hin und fragte, was für soviel Mühene igentlich die Belohnung sei? „Freundschaft sagt Gott entsteht und vertieft sich, wenn man ein gemeinsames Ziel hat und Gott legt seine Freundschaft und Liebe noch oben drauf, wenn einer mit Liebe zur Gemeinschaft unterwegs ist“ resümierte Wissel. Und gerade Feuerwehrleute seien „unersetzbare Kleber“, die eine Gesellschaft aufbauen und erhalten, wenn sie drohe auseinander zu brechen, weil jeder nur noch an sich denkt. Mitglieder der Feuerwehr übernahmen den Lektoren- und Ministrantendienst, Studiendirektor Otto Spießl zelebrierte mit, Diakon Nuno Rigaud und Gemeindereferentin Susanne Hermann assistierten.

Ein feierlicher Moment war die Segnung der renovierten Fahne und der neuen Fahnenbänder.: „Schließe alle, die diesem Zeichen folgen, zu einer Gemeinschaft des Friedens und der Hilfsbereitschaft in der Feuerwehr zusammen, bewahre dies Gemeinschaft in aller Anfechtung und stärke sie weiterhin durch den Glauben an dich“. Mit Prologen hefteten Festmutter Martina Buchschmid, Festbraut Claudia Knauer, Lena Schötz (Schirmherrenband), Daniela Bindl (Trauerband), Julia Koslowski (Festdamenband), Christina Baumgartner (Festmädchenband), Lena Girlinger (Patenband) und das Band des Patenvereins FF Leiblfing Kathrin Niedermeier an die jeweiligen Fahnen. Anschließend entboten alle anwesenden Fahnenjunker mit ihren Fahnen den Fahnengruß einzeln an die renovierte Fahne.

Zurück im Festzelt hielt Schirmherr Bürgermeister Wolfgang Frank die Festrede. Er lobte die vorbildliche Arbeit des Festausschusses und das „klappen wie am Schnürchen“. Die Feuerwehr Obersunzing – Niedersunzing sei eine vorbildliche Wehr, die in den letzten Jahren durch gute Organisation deutliche Fortschritte gemacht habe. „Das Wetter hat der Schirmherr so gerichtet, wie es bestellt worden ist. Nachdem es am Freitag zu heiß gewesen ist, wurde für Samstag und Sonntag das Thermometer etwas zurückgedreht und in der Nacht durfte es auf Wunsch der Landwirte regnen“ meinte Frank schmunzelnd.

Landrat Alfred Reisinger drückte seine Freude aus, dass Festleiter Georg Emer persönlich in Uniform die Einladung zum Fest überbracht hat. „Wer 140 Jahre so erfolgreich arbeitet, der darf auch vier Tage feiern“ meinte der Landrat. Kreisbrandrat Johann Leidl sprach für die Führungsdienstgrade und betonte, dass die Feuerwehr immer da sei, wenn sie gebraucht werde. Zudem werde der Feuerwehrdienst immer schwieriger und dringend müsse die Jugend frühzeitig integriert werden. „Die Feuerwehr Obersunzing-Niedersunzing soll so bleiben wie sie ist, weil besser können sie fast nicht mehr werden“ rief KBI Werner Schmitzer als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes dem Jubelverein zu. Gratulationen überbrachten auch MdL Josef Zellmeier und MdL Reinhold Perlak, die das „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“ über einen so langen Zeitraum lobten. Unzählig viele Zuschauer betrachteten am Nachmittag den Festzug durch die Straßen des festlichen geschmückten Ortes. Sie alle spendeten reichlich Applaus für die Mitwirkenden. Im Festzelt gab es anschließend eine schwungvolle Fahnenparade durch die Fahnenjunker. Der Abend klang im Festzelt aus. (ih)